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Deutsche Unternehmen in Spanien verbessern ihre Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung Spaniens

06.05.2024

Die Deutsche Handelskammer für Spanien veröffentlicht das AHK-Frühjahrsbarometer, welches die kurzfristigen Erwartungen der deutschen Unternehmen in Spanien widerspiegelt: 97% von ihnen bewerten ihre derzeitige Situation als „gut“ oder „befriedigend“ und die Mehrheit von ihnen geht davon aus, dass ihre Investitionen und ihr Personalbestand im Jahr 2024 stabil bleiben.

Die Unsicherheit und Vorsicht, mit der die deutschen Unternehmen die spanische Wirtschaft im vergangenen Herbst betrachtet haben, ist mittlerweile einem zuversichtlicheren Stimmungsbild gefolgt. Dies geht aus dem AHK-Frühjahrsbarometer 2024 hervor, das von der Deutschen Handelskammer für Spanien in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin veröffentlicht wird. Es zeigt eine deutliche Wende bei den negativen Erwartungen, die in der letzten Halbjahresumfrage für die spanische Wirtschaft vorherrschten: Die Zahl der Unternehmen, die in den nächsten zwölf Monaten einen wirtschaftlichen Abschwung erwarten, sank von 59% auf 25%. Gleichzeitig zeigt die Umfrage einen Anstieg der Unternehmen, die mit einer unveränderten Wirtschaftslage rechnen, von 30% auf 58%, und einen leichten Anstieg des Anteils der Unternehmen, die eine Verbesserung der Situation vorhersagen, von 11% auf 17%.

Die Umfrage, die zwischen dem 25. März und dem 19. April durchgeführt wurde, zeigt auch, dass die Unternehmen ihre derzeitige Lage als optimistisch einschätzen, was 97% als „gut“ oder „befriedigend“ bezeichnen, wobei die negativen Einschätzungen im Vergleich zum letzten Halbjahresbarometer im Herbst 2023 von 9% auf 3% zurückgegangen sind. Diese positive Einschätzung spiegelt sich auch in den Erwartungen der Unternehmen für die nächsten 12 Monate wider: Nur 7% der Unternehmen rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Situation. So gaben 56% der befragten Unternehmen an, dass sie keine Veränderung erwarten, während der Anteil der Firmen, die eine Verbesserung ihrer Geschäftslage prognostizieren, von 33% auf 37% anstieg.

„Das AHK-Barometer dieses Frühjahrs signalisiert eine deutliche Stimmungswende gegenüber den negativen Erwartungen für die spanische Wirtschaft, die im vergangenen Herbst dominierten. Diese Trendwende könnte nach dem Empfinden der deutschen Unternehmer im Land einen Vorteil des Standortes Spanien, weiter entfernt von den Konfliktzonen Osteuropas, sowohl bei den Investitionsentscheidungen deutscher Firmenzentralen als auch bei den lokalen Konjunkturerwartungen widerspiegeln", erklärt Walther von Plettenberg, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Spanien.

Der Trend bei den Investitionsprognosen bleibt stabil: 57% der Unternehmen lassen ihre Investitionspläne unverändert und 25% planen, sie zu erhöhen. Die Zahl der Unternehmen, die eine Reduzierung ihrer Investitionen planen, verringerte sich dagegen um 5 Prozentpunkte auf 10%. Dieser stabile Trend zeigt sich auch in der Entwicklung der Beschäftigtenzahl, die eine moderate Anpassung des Beschäftigungswachstums ausweist. Im Vergleich zur Herbstumfrage sank der Prozentsatz der Unternehmen, die planen, die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen, von 43% auf 38%, während der Prozentsatz der Unternehmen, die beabsichtigen, die derzeitige Beschäftigtenzahl beizubehalten, leicht anstieg (47% im Vergleich zu 46% in der letzten Umfrage).

Unter den größten aktuellen Risiken, die von den deutschen Unternehmen wahrgenommen werden, steht die Nachfrage weiterhin an erster Stelle (65%), gefolgt von den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit den jüngsten Krisen in der geopolitischen Welt (54%) sowie dem Fachkräftemangel (40%), der sich jedoch im Vergleich zur letzten Umfrage leicht verbessert hat (49%). Die Besorgnis über die Rohstoff- und Energiepreise nimmt weiter ab (25%), und die Angst vor möglichen Unterbrechungen der Lieferkette gewinnt erneut an Bedeutung (28%).

Schließlich wurden in der Frühjahrsausgabe 2024 des AHK-Barometers zusätzliche Fragen zur Diversifizierung der Lieferketten und zum Klimaschutz gestellt, um herauszufinden, wie deutsche Unternehmen im Ausland mit den aktuellen geopolitischen und klimatischen Herausforderungen und deren Auswirkungen auf ihr jeweiliges Geschäft umgehen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 59% der deutschen Unternehmen in Spanien ihr Lieferantennetzwerk bereits erweitert haben und 44% von ihnen sich der Erschließung neuer Märkte verpflichtet haben. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen plant nicht, die Produktion an neue Standorte zu verlagern (61%) oder die Investitionen an ihrem lokalen Standort zu erhöhen (60%). Zu den Haupthindernissen für die Diversifizierung ihrer Lieferketten und Absatzmärkte zählen die Suche nach geeigneten Zulieferern und Geschäftspartnern (55%), zunehmende rechtliche und regulatorische Probleme (25%) und die Ermittlung geeigneter Vertriebskanäle (22%).