Exportchancen für deutsche Anbieter Bahntechnik & Schienenverkehr in Portugal und Spanien

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) führen die AHK Portugal und die AHK Spanien im Herbst 2024 eine zweite Geschäftsanbahnungsreise Bahntechnik und Schienenverkehr in Portugal und Spanien durch.

Hintergrundinformationen

Spanien

Spaniens Industrie für Bahntechnik und Bahnanlagenbau ist international führend. Der starke europäische Mittelzufluss führt auch im Eisenbahnsektor zu historisch großen Investitionen in den Ausbau des Netzes, neues Rollmaterial und die Instandhaltung. Die beiden staatlichen Unternehmen RENFE (Personen- und Güterverkehr) und ADIF (Infrastruktur) bilden das Rückgrat des Sektors. Die nationale Eisenbahninfrastruktur ist bereits sehr gut ausgebaut, das gilt vor allem für das Hochgeschwindigkeitsnetz. Mit über 4.000 Streckenkilometern stellt dieses das zweitlängste Streckennetz der Welt dar.

Die durchschnittliche Pünktlichkeit auf den Hochgeschwindigkeitslinien ist herausragend und auch auf dem konventionellen Netz sind substanzielle Verspätungen die Ausnahme. Spanien verfügt über exportstarke Spitzenunternehmen im Bereich Eisenbahn, die hoch internationalisiert sind. Im Bereich des Infrastrukturbaus sind, insbesondere hinsichtlich bestehender Großprojekte, spanische Unternehmen sehr stark positioniert und weisen weltweite Referenzen auf. Das Land verfügt über ein breites Zuliefernetz im Eisenbahnsektor und ist aufgrund seiner Arbeitsmarktsituation und der sehr guten Infrastrukturanbindung ein attraktives Ziel für ausländische Investitionen.

Der, in Folge der Liberalisierung des Hochgeschwindigkeitsnetzes, substanzielle Preisnachlass sowie die Attraktivität der urbanen Nahverkehrssysteme („Cercanías“) führten auf Nachfrageseite zu starken Steigerungen der Passagierzahlen im öffentlichen Personennahverkehr. Entlang der Hochgeschwindigkeitslinien kann die Eisenbahn die Nachfrage nach Flugreisen kontinuierlich substituieren. Auch innerhalb der urbanen Zentren, ist der öffentliche Schienennahverkehr gut ausgebaut. So verfügen insgesamt 16 spanische Städte über U-Bahn oder Straßenbahnnetze. Zukünftige Entwicklungsschwerpunkte liegen neben dem Ausbau der bestehenden Infrastruktur besonders in der Einführung integrierter Mobilitätslösungen.

Portugal

In den Zentren Lissabon und Porto ist der Schienenverkehr nahtlos in den öffentlichen Verkehr integriert, sodass eine Weiterreise zw. Bussen, U-Bahnen sowie Straßen- und Standseilbahnen problemlos möglich ist. Die Metropolregionen sind über Hochgeschwindigkeitsstrecken verknüpft, die in den kommenden Jahren modernisiert werden.

Der Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Évora-Elvas stellt dabei ein Schlüsselelement für die schnelle Verbindung zwischen Lissabon und Madrid dar.

Die wichtigen Metropolen Lissabon und Porto sind zudem über moderne Hochgeschwindigkeitsstrecken verknüpft. Neben dem Fernverkehr spielt der regionale Schienenverkehr eine relevante Rolle, der ländliche Gebiete und kleinere Städte mit den urbanen Zentren verbindet.  

Zwischen 2015 und dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie 2019, sind die Fahrgastzahlen der U-Bahnen („Metro“) in Lissabon und Porto kontinuierlich gestiegen. Um der unzureichenden Abdeckung der Stadtgebiete mit diesem Verkehrsmittel entgegenzuwirken, sind umfassende Erweiterungen der Streckennetze in Planung und Durchführung.

Im Zuge der Entwicklungen, hat das portugiesische Schienennetz in den letzten Jahren eine Modernisierung und Erweiterung erfahren, welche vor allem die Einführung neuer Züge, Infrastrukturverbesserungen und die Anpassung an europäische Standards umfasst. Auch innerhalb des Tourismussektors kommt dem Schienenverkehr eine steigende Rolle zu, die sich bspw. in der Strecke entlang der Douro-Region äußert. Insgesamt existieren in Portugal verschiedene Marktteilnehmer im Bereich Schienenverkehr und Bahnindustrie, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Betrieb des Schienennetzes des Landes spielen. Gleichzeitig bleibt es wichtig zu erwähnen, dass Portugal bisher über keine landeseigenen Hersteller von Schienenfahrzeugen verfügt.

Exportpotenziale

Infrastruktur

  • Leit- und Sicherungstechnik
  • Gleisbau
  • Weichen
  • Elektrifizierung etc.

Komponenten und Subsysteme

  • Motoren
  • Getriebe
  • Kupplungen
  • Klima- und Elektrotechnik
  • Bremsen
  • Inneneinrichtung
  • Waggons
  • Bauteile etc.

Ingenieurdienstleistungen

  • Planung
  • Produktentwicklungen
  • Engineering
  • nachhaltige Mobilität
  • integrierte Systemlösungen

Servicedienstleistungen

  • Wartung
  • Instandhaltung
  • Modernisierung
  • Ersatzteile

Leistungen

Präsentations- & Networkingveranstaltung

© www.josealbertopuertas.com

Schwerpunkt der Reise ist die konkrete Geschäftsanbahnung mit potenziellen Geschäftspartnern. Im Rahmen der Unternehmerreise findet hierfür je ein großes Präsentations- & Networkingevent in den beiden Ländern Spanien und Portugal statt, bei dem die Delegationsteilnehmenden ihre Produkte, Technologien und Dienstleistungen sowie mögliche Kooperationsfelder einem Fachpublikum vorstellen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Geschäftsgespräche mit ausgewählten Unternehmen und anderen Marktakteuren zu führen.

B2B-Gespräche

Im Nachgang der Präsentationsveranstaltung finden individuelle B2B-Gespräche zwischen den deutschen Teilnehmern und individuell ausgewählten Firmen des Ziellands statt. Die teilnehmenden Unternehmen erhalten dafür eine persönliche Terminagenda mit individuell vereinbarten B2B-Einzelgesprächen. Zu diesem Zweck identifiziert und rekrutiert die AHK Portugal und AHK Spanien im Vorfeld potenzielle Geschäftspartner und -endkunden, die dem vom Unternehmen vorgegebenen Zielkontaktprofil entsprechen. Zusätzlich zu den Einzelterminen, bieten gemeinsame Gruppenbesichtigungen Firmensitz potenzieller Geschäftskontakte sowie bei Referenzprojekten der gesamten Delegation die Möglichkeit, das eigene Netzwerk zu erweitern und entsprechende Kontakte zu knüpfen.

Im Vorfeld der Reise

Vor der Reise wird eine Zielmarktanalyse mit umfassenden Informationen über die Branche und den Markt erarbeitet und den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Um eine erfolgreiche Akquise der Geschäftskontakte vor Ort zu gewährleisten wird zusätzlich ein grafisch aufgearbeitetes Firmenprofil in der Sprache des Ziellands erstellt. Die Zielmarktanalyse wird im Rahmen des Zielmarktwebinars vor der Durchführung der Reise vorgestellt. Am Webinar werden neben der Vermittlung von weiteren wichtigen Informationen zum Zielland auch organisatorische Fragen besprochen. Durch Experten werden Sie zudem über allgemeine und rechtliche Rahmenbedingungen, konkrete Marktsituation und Marktchancen, Trends und Handelsbedingungen etc. informiert.

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