Um die Auswirkungen der aufeinanderfolgenden Krisen auf die industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu erörtern, organisierte die AHK Spanien einen Roundtable zum Thema "Schlüssel zur industriellen Wettbewerbsfähigkeit: Chemie, Pharmazie und Lifesciences". Es handelte sich um den zweiten von drei geplanten Roundtables zum Jahresthema "Unternehmen, Europa und Wettbewerbsfähigkeit - im internationalen Wettbewerb bestehen", in dessen Rahmen sich die Deutsche Handelskammer für Spanien im Jahr 2023 mit der Wettbewerbssituation der Unternehmen in Europa, mit besonderem Augenmerk auf die in Spanien tätigen Unternehmen, beschäftigt. Unter der Moderation des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds der Deutschen Handelskammer für Spanien, Walther von Plettenberg, sprachen Carlos Vivas, CEO von Zschimmer und Schwarz, Ricard Alonso, Leiter der Kommunikation Pharmaceuticals Spanien bei Bayer, und Víctor Ibeas, Leiter Supply Chain Management & Procurement Iberia bei Grünenthal, über die aktuellen Herausforderungen der Branche aus Sicht ihrer Unternehmen. Von Plettenberg gab zunächst eine kurze Einführung in die Rolle der spanischen Chemieindustrie, die sich aus chemischen und pharmazeutisch-chemischen Aktivitäten zusammensetzt. Sie erwirtschaftet bereits rund 15 % des BIP, beschäftigt derzeit 183.000 Arbeitnehmer und trägt rund 19 % der Gesamtinvestitionen (1,3 Mrd. Euro) in Forschung und Entwicklung in Spanien. Die Redner begannen die Debatte mit einer Einschätzung des neuen Entwurfs der Europäischen Kommission zur Überarbeitung des allgemeinen europäischen Arzneimittelrechts, der am 26. April verabschiedet wurde. Ricard Alonso, Leiter der Abteilung Kommunikation Pharmadeuticals Spanien bei Bayer, betonte die Notwendigkeit, den Schwerpunkt auf Innovation zu legen, damit die Bürgerinnen und Bürger auf nachhaltige und gerechte Weise Zugang zu innovativen Therapien erhalten. Um mit dem Wachstum und der Investitionsrate in diesem Sektor in Ländern wie den Vereinigten Staaten mithalten zu können, forderte Alonso eine europäische Gesetzgebung, die Flexibilität und Innovation fördert. Der Patent- und Markenschutz war ein weiterer Aspekt, der in der Debatte zur Sprache kam. "Um ein neues pharmazeutisches Produkt auf den Markt zu bringen, sind Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro erforderlich", erklärte Víctor Ibeas, Head of Supply Chain Management & Procurement Iberia bei Grünenthal, und warnte vor dem Risiko einer Standortverlagerung, "wenn wir diese Investitionen nicht richtig schützen". "Ohne Investitionen und Investitionsschutz werden sich die Innovationszentren in den USA und Asien ansiedeln, was sich auf die Beschäftigung auswirken wird", warnte er. In Bezug auf die wichtigsten aktuellen Herausforderungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigen, hob Carlos Vivas, CEO von Zschimmer und Schwarz, den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften hervor, insbesondere in Ländern wie Deutschland, für den eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Universitäten erforderlich ist. Vivas verwies auch auf die aktuelle ökologische Herausforderung und betonte die Notwendigkeit, "an zertifizierter Nachhaltigkeit zu arbeiten, um Produkte gegenüber anderen Ländern zu verteidigen, die sich nicht der Nachhaltigkeit verschrieben haben". Vollständige Unternehmensnachricht in spanischer Sprache: https://www.ahk.es/es/actualidad/noticias/noticias-detalles/la-camara-alemana-dedica-su-segunda-mesa-redonda-sobre-competitividad-a-los-desafios-las-claves-de-la-competitividad-del-sector-quimico-farmaceutico Fotoalbum (*Flickr)