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Die AHK Spanien analysiert die wichtigsten Faktoren für die Anpassung der akademischen Ausbildung an die Bedürfnisse der Unternehmen

22.05.2024

Im Rahmen ihres Jahresthemas “Fachkräfte. Ausbildung. Arbeitsmarkt.” hat die Deutsche Handelskammer für Spanien heute den zweiten von drei Diskussionsrunden unter dem Veranstaltungstitel „Ausbildung: Wie passt man die Berufs- und Hochschulausbildung an die Bedürfnisse der Unternehmen an?“ abgehalten.

Moderiert vom geschäftsführenden Vorstandsmitglied der AHK Spanien, Walther von Plettenberg, wurden einige der wichtigsten Herausforderungen analysiert, denen sich die Ausbildung stellen muss, wenn sie den aktuellen Anforderungen der Unternehmen gerecht werden soll. Die Diskussionsteilnehmer waren Nils Ahmad, Head of Development and Learning bei SanLucar und Mitglied des FEDA-Vorstands, Guadalupe Bragado, stellvertretende Direktorin des Bereichs Berufsbildung der CEU Educational Group, und Martha Corchado, Leiterin der Ausbildung bei Deutz Spanien und Präsidentin des Dualen Ausbildungsrats der Deutschen Handelskammer.

Zu Beginn der Diskussionsrunde forderte Nils Ahmad, Head of Learning and Development bei SanLucar, eine stärkere Beteiligung der Unternehmen, um die Ausbildungsinhalte angemessen an die neuen, für die Entwicklung der Unternehmenstätigkeit erforderlichen Kompetenzen anzupassen“. In diesem Sinne betonte er, wie wichtig es ist, den Auszubildenden ein korrektes Feedback zu geben, was ihren Weg durch die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens fördert. „Die duale Ausbildung motiviert die Schüler, weil sie dadurch ihre Stärken und Interessen entdecken können“, betonte er.

Guadalupe Bragado, stellvertretende Direktorin der Abteilung für Berufsbildung an der CEU, betonte zudem die Schlüsselrolle der Unternehmen bei der Anpassung von Lehrplänen. „In den Bildungseinrichtungen müssen wir von Anfang an auf die Unternehmen zählen, damit sie uns helfen, die Lehrpläne an ihre Bedürfnisse anzupassen und sicherzustellen, dass die Studienpläne die aktuellsten Inhalte vermitteln. Wir müssen von Beginn an die Fachleute aus der Wirtschaft in die Gestaltung des Bildungsplans einbeziehen", sagte Bragado und erinnerte daran, dass die Verwaltungen dazu beitragen müssen, die Zeit für die Anpassung der Lehrpläne zu verkürzen. Der Redner hob auch die „Rolle der Berufsberatung bei der Gewinnung von Fachkräften für die Berufsausbildung hervor, insbesondere in Zeiten, in denen die Schüler die Bildungsstufe wechseln“.

Martha Corchado, Ausbildungsleiterin bei Deutz Spanien, wies darauf hin, wie wichtig es ist, dass sich die Unternehmen an die veränderten Prioritäten der jungen Talente anpassen. „Die Unternehmen müssen die Weichen stellen. Junge Menschen streben nach den besten Beschäftigungsmöglichkeiten und suchen nicht mehr nur nach einem sicheren Arbeitsplatz, daher müssen sich die Unternehmen an ihre neuen Bedürfnisse anpassen", meinte sie.

Desweiteren betonte Corchado die Vorteile einer weiteren Integration von Technologie in die Lehrlingsausbildung in industriellen Umgebungen, insbesondere in der Anfangsphase. „Die Einführung von Virtual Reality in die Erstausbildung bedeutet, dass man ein Produktionszentrum nicht aufgeben muss. Dieses Vertiefen ermöglicht es dem bereits geschulten Auszubildenden, Zugang zu einer Maschine und zu einer weniger anspruchsvollen Ausbildung durch einen spezialisierten Techniker zu erhalten, da er oder sie bereits eine Vorbildung hat", erklärte sie.

Die drei Diskussionsteilnehmer betonten einstimmig die fundamentale Rolle der Tutoren bei der Vermittlung dieses unternehmerischen Fachwissens an die Studenten. „Ein guter Tutor kann aus jedem Studenten einen echten Erfolg machen und umgekehrt. Es ist von wesentlicher Bedeutung, ihnen Raum, Anerkennung und Weiterbildung zu bieten", sagte Nils Ahmad.

Neben den akademischen Aspekten wurde in der Gesprächsrunde betont, wie wichtig es ist, in Kooperation mit dem Unternehmen die Soft Skills der Studierenden zu fördern. In Bezug darauf wurden Belastbarkeit, Zuhörkompetenz und Konfliktbewältigung als einige der wichtigsten „Soft Skills“ hervorgehoben, die im Geschäftsumfeld geschätzt werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung verwies Herr von Plettenberg auf die eigens eingerichtete digitale Plattform TalentoAHK (https://talento.ahk.es) der AHK Spanien und stellte sich den Fragen der Zuhörer. Schließlich wurden alle Anwesenden zum Networking bei dem Frühstück eingeladen.