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Wie sichert Spanien seine Energieversorgung?

12.12.2023

Um eine günstige und sichere Versorgung zu schaffen, zielt die Regierung auf noch mehr erneuerbare Energien ab. Im Dezember 2023 befand sich ein Entwurf des Energie- und Klimaplans PNIEC in der Abstimmung mit der EU. Allein von 2024 bis 2026 sollen insgesamt 10,24 Gigawatt Zubau mit Schwerpunkt auf Wind und Sonne durch staatliche Ausschreibungen angestoßen werden. 

Als Reaktion auf den Klimawandel hat die spanische Regierung Mitte dieses Jahres eine überarbeitete und wesentlich ehrgeizigere Version des Nationalen Integrierten Energie- und Klimaplans (PNIEC) für den Horizont 2030 zur öffentlichen Konsultation vorgelegt.

Dies sind die Neuheiten des PNIEC 2023:

Energieeffizienz: Effizienz steht immer an erster Stelle. Auch im neuen Plan wird die Notwendigkeit betont, die Energieeffizienz zu steigern, die im Vergleich zum Referenzszenario 2007 von 41,7 % auf 44 % erhöht werden muss. Die kürzlich in Spanien eingeführte Einführung von Energiesparzertifikaten (ESC), mit denen die Energieeinsparungen von Unternehmen gemessen und monetarisiert werden, dürfte dazu beitragen, diese (globalen und unternehmensspezifischen) Energieeffizienzverpflichtungen zu erfüllen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Energiesparzertifikate dank des mit ihnen verbundenen finanziellen Ausgleichsmechanismus Investitionen in die Energieeffizienz und deren Rentabilität fördern und Einsparungen zu einem "Vermögenswert" machen, der gekauft und verkauft werden kann.

Emissionsreduzierung: Verpflichtung auf 32 % erhöht. Eine der wichtigsten Änderungen im PNIEC 2023 ist das verstärkte Bestreben, die Treibhausgasemissionen (THG) im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Die neue Verpflichtung von 32 %, im Gegensatz zu den vorherigen 23 %, spiegelt eine stärkere Reaktion auf die europäischen 2030-Ziele und das Pariser Abkommen wider. Diese Änderung ist auch ein klares Zeichen für das Engagement Spaniens für einen grüne und nachhaltige Energiewende.

Erneuerbare Energien: Der PNIEC 2023 sieht als Ziel für 2030 eine deutliche Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch von 42 % auf 48 % und eine Anhebung des Ziels für den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung von 74 % auf 81 % vor. Dieser Übergang zu einem nachhaltigeren Energiemix ist unerlässlich, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und eine sauberere und nachhaltigere Energieerzeugung zu fördern.

Es wird erwartet, dass die Windkraft bis 2030 bis zu 62 GW an installierter Kapazität ausmachen wird, einschließlich 3 GW Offshore-Windkraft, während die Photovoltaik 76 GW erreichen wird, einschließlich 19 GW für den Eigenverbrauch; dies entspricht 25 % der gesamten Solarstromerzeugungskapazität. Die 76 GW der gesamten Photovoltaik stellen die größte Abweichung des gesamten Plans dar: +95 % im Vergleich zur Version von 2021, wo es nur 39,2 GW waren.

Verringerung der externen Energieabhängigkeit: Der PNIEC 2023-2030 zielt auch darauf ab, die Abhängigkeit von externer Energie von 73 % im Jahr 2019 auf 51 % im Jahr 2030 zu reduzieren, was eine Steigerung um 10 Punkte gegenüber dem aktuellen Plan bedeutet.

Mehr Engagement für Eigenverbrauch und Energiespeicherung:  Der Plan sieht vor, dass der Eigenverbrauch bis 2030 19 GW erreichen wird, was der Industrie, den Unternehmen und den Haushalten eine größere Kontrolle über ihren Energieverbrauch gibt und für Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit sorgt. Die bisherige gesamte installierte Kapazität des photovoltaischen Eigenverbrauchs bis Ende 2022 belief sich auf 5.249 MW, mit folgender Aufteilung:  47 % im Industriesektor, 32 % im Wohnsektor, 20 % im gewerblichen Sektor und 1 % installierte Leistung für Eigenverbrauch ohne Netzanschluss.

Das im Entwurf des neuen PNIEC festgelegte Ziel von 19 GW Eigenverbrauch bedeutet, dass in den nächsten acht Jahren linear 1,72 GW pro Jahr installiert werden müssen. Obwohl der Eigenverbrauch als numerisches Ziel im PNIEC zunimmt, bleibt er im Gesamtsystemdesign gegenüber großen erneuerbaren Erzeugungsanlagen sehr zurückhaltend: Während der Eigenverbrauch von 4 % auf 9 % des Mixes im Jahr 2030 ansteigt, wächst der Anteil von Photovoltaikanlagen von 17 % auf 35,6 % des Energiemixes. Auch die Energiespeicherung wird eine entscheidende Rolle spielen und bis 2030 von 20 GW auf 22 GW ansteigen. Der Hauptzweck dieser Speicherkapazität wird darin bestehen, die Integration intermittierender erneuerbarer Energiequellen zu erleichtern und zur Stabilität der Stromversorgung beizutragen.

Quellen: GTAI (Germany Trade & Invest), Fachzeitschrift Energías Renovables