In Bezug auf die Hafenanbindung sind zwei Aktionslinien von Mercancías 30 relevant. Die „Aktion T1: Anbindung der Bahn an die Häfen“ hat zum Ziel, direkte Verbindungen in die Häfen zu bauen und Gleisinfrastrukturanpassungen, die den Betrieb von 740m langen Zügen ermöglichen, vorzunehmen. Die Abfertigungsinfrastruktur für den Schienenverkehr soll modernisiert werden damit größere Zugkompositionen die Gleise nutzen können. Für diese Maßnahmen ist ein Budget von 1,6 Milliarden Euro vorgesehen. Die zweite Aktionslinie, „Maßnahmen in intermodalen und strategischen Logistikhubs“, hat zum Ziel, die Inbetriebnahme eines Netzes von strategischen intermodalen Knotenpunkten bis 2030 umzusetzen. Diese sollen sich in Barcelona, Valencia, Madrid, Valladolid, Sevilla, Vitoria-Gasteiz und Saragossa befinden. Für diese “Aktion T2” sind 360 Millionen Euro vorgesehen. Einige dieser baulichen Maßnahmen in den Hafenanlagen befinden sich bereits in der Umsetzung. Der Bau des größten Eisenbahnterminals auf spanischem Boden befindet sich in Valencia im Gange. Durch eine Gesamtinvestition von 240 Millionen Euro wird die derzeitige Transportkapazität des Schienengüterverkehrs vervierfacht. Der Hafen wird außerdem um ein weiteres Terminal im Norden erweitert, womit die Kapazität des Hafens um 5 Millionen TEU auf 12,5 Millionen TEU steigt. Die Nachhaltigkeit steht dabei im Zentrum, der neue Umschlagplatz wird zu 100% durch erneuerbare Energien (Grünstrom und erneuerbare Gase) betrieben werden können. Auch in Barcelona sind neue Zugänge zum Hafen geplant. Die Gesamtinvestitionen (Straße & Schiene) betragen rund 470 Millionen Euro, die Arbeiten befinden sich zurzeit noch in der Ausschreibungs- oder Projektierungsphase. Neben dem Ausbau der Gleisinfrastruktur ist innerhalb des Hafens ebenfalls der Bau eines „intermodalen Hubs“ geplant. In Algeciras, dem umschlagsstärksten Hafen Spaniens, sind neue Bahnzugänge und Verbesserungen an der Schieneninfrastruktur im Umfang von 287 Millionen Euro geplant. Auch in den Häfen von La Coruña (171 Millionen Euro, voraussichtliche Fertigstellung 2026), Ferrol (97 Millionen Euro voraussichtliche Fertigstellung 2024), Castellón (152 Millionen Euro, voraussichtliche Fertigstellung 2025) und Sevilla (40 Millionen, voraussichtliche Fertigstellung 2027) werden Projekte implementiert. Um dem Schienengüterverkehr in Spanien weitere Wachstumschancen zu ermöglichen und die Intermodalität des Warentransports zu verbessern, ist neben den Infrastrukturanpassungen in den Hafenanlagen auch der Bau sogenannter „Schienenautobahnen“ eine Priorität der spanischen Regierung. Damit ist der Ausbau von Strecken zum Transport von LKWs auf der Schiene gemeint. Das MITMA hat im Rahmen seiner Strategie „Mercancías 30“ den Ausbau von fünf Eisenbahnstrecken zum Transport von LKWs vorgesehen, die an die wichtigsten Häfen des Landes angebunden sind. Es handelt sich dabei um die Strecken Algeciras-Saragossa, Madrid-Valencia, Madrid-Sevilla, Valencia-Badajoz-Entroncamento (Portugal) und Huelva-Madrid, welche sich bereits im Bau befinden. Die Umbaumaßnahmen an diesen Strecken, die sich bereits in der Umsetzung befinden, konzentrieren sich auf Anpassungen der Spurweite und die Adaptation von Tunneln und Überführungen. Eine solche Strecke zwischen dem Hafen von Barcelona und der französischen Grenze befindet sich bereits in Betrieb. Das Ministerium untersucht zudem zurzeit die Einführung weiterer „Schienenautobahnen“ auf den Strecken Azuqueca-Zaragoza-Tarragona, Porto (Portugal)-Entroncamento (Portugal)-Badajoz-Azuqueca, Azuqueca-Valladolid-Burgos-Vitoria, Murcia-Madrid, Tarragona-Barcelona, Tamarite de Litera-Irún/Portbou Zaragoza-Pamplona (Noain)-Vitoria (Júndiz) und entlang des Mittelmeerkorridors (Algeciras-französische Grenze (Katalonien). Quellen: Ministerio de Transportes, Movilidad y Agenda Urbana (MITMA), ADIF, El Mercantil, Cinco Días, Diario del Puerto, Puerto de Sevilla, El Economista, El Independiente