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Finanzieller Segen für spanische Wasserstoffprojekte

22.05.2024

Im Rahmen der ersten Auktion der europäischen Wasserstoffbank wurden von der EU-Kommission knapp 720 Millionen Euro an sieben Wasserstoffprojekte vergeben. Davon befinden sich drei in Spanien. Damit hat das Land die meisten geförderten Projekte aus dieser ersten Auktionsrunde erhalten, die mit Einnahmen aus dem Emissionshandelssystem der EU finanziert werden. Da zurzeit die Herstellung von Wasserstoff auf Basis fossiler Brennstoffe noch deutlich günstiger ist als die grüne Variante, werden durch die europäische Wasserstoffbank Investitionen in die nachhaltige Produktion dieses Kraftstoffs angekurbelt. Der gesprochene Förderbeitrag ermöglicht somit einen Preisausgleich zwischen den momentanen Produktionskosten und dem Marktpreis für Wasserstoff, begrenzt auf zehn Jahre. Die Beihilfe ist also eine Verkaufspreissubvention, die je nach Projekt unterschiedlich hoch ausfällt. Die Mittel werden an den Hersteller ausbezahlt.

Insgesamt bewarben sich 132 Projekte aus 17 Ländern für die Auktion. Der beantragte Förderbetrag war rund 15-mal höher als die verfügbaren Mittel von 800 Millionen Euro. Spanien war das Land, aus dem mit Abstand die meisten Anträge eingereicht wurden. Diese hatten insgesamt eine Produktionskapazität von über 3.000 MW. Die drei spanischen Projekte Hysencia, El Alamillo H2 und Catalina, welche im Rahmen der Auktion ausgewählt wurden, verfügen über eine Elektrolysekapazität von 595 MW. Auch Portugal erhielt zwei Projekte mit einem vorgesehenen Subventionsbeitrag von 329 Millionen Euro. Damit erhalten Projekte auf der iberischen Halbinsel knapp 80% der vergebenen Fördermittel.

 

Hysencia (Huesca, Aragonien)

Das Projekt Hysencia besteht aus einem Elektrolyseur mit einer Kapazität von 35 MW und einem Photovoltaik-Block mit einer Leistung von 49 MWp. Der Wasserstoff von Hysencia soll in den Bereichen Industrie und Mobilität eingesetzt werden. In den ersten 10 Betriebsjahren kann im Rahmen dieses Projekts der Ausstoß von 115 Kilotonnen CO2 vermieden werden. Das Projekt erhält von der Wasserstoffbank eine Preissubvention von 0,48 Euro/kg H2, was über die Laufzeit der Subvention rund 8,2 Millionen Euro entspricht.

El Alamillo H2 (Cordoba, Andalusien)

El Alamillo H2 ist ein Projekt des Unternehmens Benbros Energy. Es sieht eine Elektrolysekapazität von 60 MW vor, mit der in den nächsten 10 Jahren etwa 65.000 Tonnen Wasserstoff produziert werden sollen. Mit einer Subvention von 0,38 Euro/kg H2 wurde ein sehr niedriges Angebot abgegeben. Der Förderbetrag für dieses Projekt beläuft sich über die Laufzeit von 10 Jahren auf rund 24 Millionen Euro.

Catalina (Teruel, Aragonien)

Der größte Subventionsempfänger in Spanien mit rund 230 Millionen Euro über die nächsten zehn Jahre ist das Projekt Catalina, hinter dem der dänische Fonds Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), Enagás und Fertiberia stehen. Catalina erhält eine Subvention von 0,48 Euro/kg H2. Die Elektrolysekapazität von Catalina beläuft sich auf 500 MW und die Energie wird durch Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 1,1 GW erzeugt. Die voraussichtliche Produktionskapazität beträgt 84.000 Tonnen Wasserstoff jährlich, die für die Herstellung von Dünger vorgesehen sind.

 

Gemäß Vorschriften der EU-Kommission sind bis spätestens November diesen Jahres die Finanzhilfevereinbarungen für die Projekte zu unterzeichnen. Anschließend muss innerhalb von fünf Jahren mit der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff begonnen werden. Für Ende 2024 ist eine zweite Auktionsrunde der europäischen Wasserstoffbank vorgesehen.

Quellen: Cinco Días, El Periódico de la Energía. PV Magazine, Europäische Kommission